Funktionsverlagerung ins Ausland
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Umstrukturierungen im Kapitalgesellschaftskonzern gehen mit der Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft einher. Die Erschließung neuer Märkte, der steigende Kostendruck und der verstärkte Wettbewerb fordern von den Unternehmen Aktivität und Flexibilität bezüglich der internationalen Präsenz. Viele Unternehmen sind veranlasst, die historisch gewachsene geographische Zuordnung ihrer betrieblichen Funktionen zu überdenken. Aktualität hat die Thematik aus steuerlicher Sicht durch das Unternehmensteuerreformgesetz 2008 erfahren. Erhöhung der Standortattraktivität bei gleichzeitiger Sicherung des deutschen Steuersubstrats sind die erklärten Hauptziele dieser Steuerreform. Im Mittelpunkt steht die Absenkung des (nominalen) Körperschaftsteuersatzes von 25 % auf 15 %. Zur Gegenfinanzierung wurden erhebliche Verschärfungen auf dem Gebiet der internationalen Verrechnungspreise und insbesondere der Funktionsverlagerungen eingeführt. Prägend ist die Umstellung von der Einzelbewertung auf eine Gesamtbewertung der verlagerten Funktion. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor Entscheidungsmodelle auf investitionstheoretischer Basis. Dabei werden unterschiedliche Entscheidungssituationen beleuchtet. Entscheidungskriterium ist jeweils die ökonomische (Nutzen-)Position des Anteilseigners, d. h. die Maximierung des shareholder value. Die Entscheidungsmodelle reduzieren den äußerst komplexen Themenkreis bei Funktionsverlagerungen auf einen noch überschaubaren Umfang, ohne die wichtigsten Wirkungskreise, wie z. B. Steuerwirkungen, Liquiditätswirksamkeit, Ausschüttungsrestriktionen, zu vernachlässigen. Die Details der gesetzlichen Neuregelung werden eingehend untersucht und dem Steuerpflichtigen, soweit vorhanden, Gestaltungsspielräume aufgezeigt.