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Die Codices historiae litterariae der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

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Erstmals wird hiermit die Bestandsgruppe „Codices historiae litterariae“ mit 248 Handschriften und Sammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg durch einen modernen, gedruckten Katalog, mit detailliertem Register und Abbildungen, für die Forschung erschlossen. Inhaltliche Vielfalt zeichnet den Bestand aus, der vor allem die Bereiche Bibliographie, Biographie, Vorlesungen, Schul- und Universitätsgeschichte sowie Bibliothekskataloge umfaßt. Literarhistorische Vorlesungen sind überliefert aus Helmstedt, Jena, Kiel, Wittenberg unter anderem von Hermann Conring, Caspar Sagittarius II., Daniel Georg Morhof, Konrad Samuel Schurzfleisch und aus Hamburg von G. E. Edzardi, J. A. Fabricius und M. Richey. Aus den historischen Quellen gelehrter Institutionen seien hervorgehoben für das Gymnasium in Frankfurt a. M. Aufzeichnungen Valentinis von 1635 bis 1684; für das Hamburger Akademische Gymnasium Tassius’ Leges collegiorum mathematicorum für 1629 bis 1646; für das Heidelberger Collegium Sapientiae Fundation und Ordination von 1555; Melanchthons Privilegia Academiae für Leipzig und das Jenaer Rektoratsprotokoll Schlegels von 1641/42; Protokolle der Jenaer „Societas disquirentium“ und der Hamburger „Teutschübenden Gesellschaft“. Die Autobiographie des Anatomen Paul Marquard Schlegel, die Vitae des Humanisten Johannes Sichardt und des Hebraisten Johan Lund, Johann Albert Fabricius’ Centuriae Fabriciorum und Johann Christoph Wolfs Collectanea ad vitas Wolfiorum finden sich unter den Gelehrtenhistorien. Unter den bibliographischen Sammlungen begegnen Christian Gottlieb Ungers „Memorabilia de viris eruditis“, Johann Diecmanns „Bibliographia“, Julius Reichelts Scriptores-Sammlung, die Collectanea ad notitiam librorum des Johann Christian Lange; spezialisierte Verzeichnisse wie die Anonyma-Sammlungen des Vincent Placcius und Joachim Christoph Nemeitz, „Scriptores et libri ad rogum damnati“ von Johann Heinrich Heubel, deutsche Übersetzungen im „Catalogus“ des Georg Schrötteringk, Zeitschrifteninhalt im „Index in Ephemerides literarias“ von Johann Christian Wolf; außerdem mehrere handschriftlich annotierte, gedruckte Werke. Kataloge Öffentlicher Bibliotheken in verschiedensten Orten sind zahlreich vertreten, aber auch Kataloge privater Gelehrtenbibliotheken, wie zum Beispiel des Frankfurter Mediziners Peter Uffenbach, des Straßburger Philologen und Historikers Matthias Bernegger und seines Schwiegersohns, des Historikers und königl. schwedischen Bibliothekars Johann Freinsheim, des reformierten Diplomaten und Gelehrten Ezechiel Spanheim, des Diplomaten und Philologen Johann Wilhelm von Steinheil und des sozinianischen Theologen Samuel Crell. Diese überwiegend im 17. und 18. Jahrhundert entstandenen Manuskripte gelangten in die ehemalige Stadt- und Gelehrtenbibliothek Hamburg mit Schenkungen und Vermächtnissen von Hamburger Gelehrten, den Besitzern bedeutender Privatbibliotheken. Neben etwa einem Drittel aus den Bibliotheken und Nachlässen des Friedrich Lindenbrog, Johann Adolf Tassius, Paul Marquard Schlegel, Vincent Placcius, Michael Richey, Rudolph Johann Friedrich Schmid, Jacob Langermann, Johann Melchior Goeze, Johann Albert Heinrich Reimarus und anderen stammen rund zwei Drittel aus der im 18. Jahrhundert von den Brüdern Johann Christoph und Johann Christian Wolf gestifteten, bedeutenden „Bibliotheca Wolfiana“, zu der die Handschriften aus der Bibliothek des Zacharias Conrad von Uffenbach gehörten. Wegen der Sammlungszusammenhänge bildet dieser neue Katalog eine wichtige Ergänzung zu den Katalogen anderer Hamburger Bestandsgruppen.

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2009

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