Konsumentenorientierte Produktinnovationen
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Trotz des immanenten Risikos eines Misserfolges sind Unternehmen gezwungen beständig neue und bessere Lösungen für den Kunden zu entwickeln, um sich am Markt entscheidend zu differenzieren. Eine Schlüsselrolle für den Erfolg von Produktinnovationen liegt in der Fähigkeit, wettbewerbskritisches Wissen zu generieren und in Kompetenzen und Innovationen zu überführen. Das Anwendungs- und Bedürfniswissen, aber auch das Fach- und Expertenwissen von Konsumenten bildet dabei eine, wenn nicht sogar die zentrale Ressource im Innovationsprozess. Durch die aktive Einbindung des Konsumenten in die frühen Phasen des Innovationsprozesses können Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber denjenigen Unternehmen generieren, die ausschließlich Informationen über den Konsumenten im Rahmen der klassischen Marktforschung generieren. Die Autorin deckt in dieser Arbeit die häufig im Verborgenen liegenden und teilweise unsystematisch ablaufenden Mechanismen und Prozesse der Generierung, Verbreitung und Verwertung von Konsumentenwissen auf und nimmt eine Konzeptualisierung der Integration von Konsumentenwissen vor. Auf der Grundlage einer intensiven Auseinandersetzung mit der Literatur zum Innovations-, Beziehungs- und Wissensmanagement sowie zum organisationalen Lernen führt sie eine umfassende Einzelfallstudie mit der Firma Rapunzel durch. In dieser Einzelfallstudie stößt sie die Generierung von Konsumentenwissen mit der Durchführung eines Innovationsworkshops aktiv an, um im Anschluss die im Rahmen des Innovationsprojektes intern ablaufenden Prozesse systematisch zu analysieren. Das aus den Erkenntnissen abgeleitete und diskutierte ganzheitliche Modell der Integration von Konsumentenwissen unterscheidet zwischen unternehmensspezifischen Faktoren auf der einen und projekt- und methodenspezifischen Faktoren auf der anderen Seite. Bei Ersteren differenziert die Autorin weiterhin zwischen individuellen (kognitiven) Faktoren auf der Ebene der Mitarbeiter und kollektiven Faktoren auf der Ebene der Organisation. In diesem Zusammenhang diskutiert sie beispielsweise Aspekte der strategischen Ausrichtung, der sozialen Kompetenzen und der Kommunikations- und Managementstrukturen. Auf Projekt- und Methodenebene identifiziert sie den angestrebten Innovationsgrad, die Selektion der zu integrierenden Konsumenten und die professionelle Durchführung des Innovationsworkshops als zentrale Erfolgsfaktoren. Die Arbeit liefert neben ihrem wissenschaftlichen Beitrag wichtige Gestaltungsempfehlungen für die Unternehmenspraxis und bietet einen überaus spannenden Einblick in die praktischen Herausforderungen und Chancen offen gestalteter Innovationsprojekte.