Autos - Arbeit - Ausländer
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Made in Germany – done by Migrants Es gibt zwei Dinge, die das Werk Neckarsulm seit seiner Gründung auszeichnen: seine Menschen und seine Produkte. Wichtiger waren meist Letztere. Nicht wenige Bücher befassen sich daher auch mit den Produkten, die seit über 125 Jahren die Neckarsulmer Werkstore verlassen. Dieses Buch hingegen thematisiert das Leben und Wirken der »Gastarbeiter« vor Ort. Die Personen hinter den Erzeugnissen – jene findigen Arbeiter, die mit ihrem Einsatz die herausragende Qualität der Neckarsulmer Produkte sicherten – standen allzu oft im Schatten der Erfolgsstory. Die Zusammensetzung dieser »Schaffer« und »Tüftler« war zeitlebens gesellschaftlichen Veränderungen unterworfen. Das Bild vom Wirken eines rein schwäbischen Erfindergeists ist deshalb eine Illusion. In den Jahrzehnten seit der Gründung der Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik 1884 arbeiteten Menschen vieler Nationen an den Werkbänken des größten Arbeitgebers der Region. Ihre Zahl nahm im Zug der Industrialisierung und vor allem während des wirtschaftlichen Aufschwungs nach Ende des Zweiten Weltkriegs beständig zu. In der Hochphase der Ausländerbeschäftigung waren fast 43% der Gesamtbelegschaft Arbeitsmigranten. Selbstverständlich kommen deshalb Zeitzeugen und gegenwärtige Mitarbeiter verschiedenster Herkunft in diesem Buch zu Wort. Autor Arnd Kolb beschreibt kurzweilig die historischen Abläufe der Arbeitsmigration in Neckarsulm von den Anfängen bis heute. Daneben zeichnet er ein ungewöhnliches, facettenreiches Bild vom Alltagsleben in Neckarsulm und wirft Schlaglichter auf neue, bisher unbekannte Aspekte des Standorts – wechselvolle Werksgeschichte aus einem anderen Blickwinkel. Zudem gelingen dank der umfangreichen und hochwertigen Bebilderung Einblicke in das Leben der Menschen, ohne die der bis heute anhaltende wirtschaftliche Erfolg der Firma Audi undenkbar gewesen wäre.