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Verantwortung von Medienunternehmen aus Perspektive der ökonomischen Ethik

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Die Verantwortung von Medienunternehmen steht immer dann besonders im Fokus der öffentlichen Diskussion, wenn sogenannte Medienskandale publik werden. Es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen Medien eine fragwürdige Rolle zugewiesen werden kann. Die wohl bekanntesten Stichworte dazu sind die Barschel-Affäre, das Geiseldrama von Gladbeck, der Fall des Medienfälschers Michael Born, aber auch jüngere Beispiele wie die TV-Formate „Big Brother“, „Deutschland sucht den Superstar (DSDS)“, oder das „Dschungelcamp“. Öffentliche Medienschelte ist die Folge. Auch die Kredit- und Medienaffäre um Bundespräsident Christian Wulff verdeutlicht, dass Medienunternehmen offensichtlich durch die Gesellschaft eine höhere Verantwortung zugewiesen wird als Unternehmen anderer Branchen. Doch worin besteht diese Verantwortung? Medien nehmen in unserer Gesellschaft eine beherrschende Stellung ein. Dies liegt nicht nur in der intensiven Nutzung von Massenmedien begründet. Vielmehr erfüllen sie sowohl unterschiedliche politische Funktionen (z. B. Informationsfunktion) als auch unterschiedliche gesellschaftliche Funktionen (z. B. Unterhaltungsfunktion) und tragen so zum Erhalt der Demokratie bei. Auf Grund der intensiven Nutzung von Medien und ihrer gesellschaftlichen Aufgaben, die durch weitreichende (verfassungsrechtliche) Freiheiten dokumentiert sind, und nicht zuletzt wegen der Möglichkeit, Öffentlichkeit herzustellen und damit auch zu beeinflussen, stehen Medienunternehmen unter genauer Beobachtung der Gesellschaft. Eine der Hauptursachen für verantwortungslose Praktiken von Medienunternehmen wird in der zunehmenden Ökonomisierung des Medienmarktes gesehen. So folgten Medienunternehmen ausschließlich dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip und verlören publizistische Ziele völlig aus den Augen. Aus Auflage- und Einschaltmotiven würden Verletzungen ethischer Standards billigend in Kauf genommen. Eben dieses Spannungsverhältnis zwischen den normativen Erwartungen der Gesellschaft in Bezug auf Medien einerseits und der Ökonomisierung als empirische Bedingung für ethisches Fehlverhalten von Medienunternehmen andererseits nimmt der Autor als Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Medienunternehmen waren bisher nur vereinzelt Gegenstand medienethischer Analysen. Sie sind einerseits als korporative Akteure den Gesetzmäßigkeiten des Marktes verpflichtet, andererseits sind sie auch gesellschaftliche Zurechnungsobjekte für Verantwortung. Somit leistet die Frage nach der Verantwortung von Medienunternehmen aus einer ökonomischen Perspektive einen neuen Beitrag zum Thema Medienethik.

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2012

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