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Chomeini und die Islamische Republik Iran

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Machen Männer die Geschichte? Diese Auffassung ist nicht zeitgemäß. Aber sicher ist eines: ohne die Persönlichkeit des Ayatollah Chomeini wäre im Iran der Jahreswende 1978/79 die „Islamische Revolution“ trotz aller sonstigen Faktoren, die sie begünstigten, nicht gelungen. Es hätte sich dann nicht das Regime etabliert, das seinen charismatischen Gründer nun schon mehr als doppelt so lang überlebt, als er selbst dessen „Oberster Geistlicher Führer“ gewesen war. Von allen Umstürzen, die die islamische Welt in moderner Zeit gesehen hat, ist die „Islamische Revolution“ auf der Grundlage von Chomeinis Lehre von der „Herrschaft der Gottesgelehrten“ der erfolgreichste gewesen. Nur die Französische Revolution und die bolschewistische Oktoberrevolution waren von größerer Bedeutung, da sie nationale Grenzen sprengten, während Chomeinis Erfolg an die besonderen Gegebenheiten der iranischen Entwicklung gebunden ist. Daher bemüht sich diese Biographie besonders, seine Persönlichkeit und politische Leidenschaft vor dem Hintergrund seiner spezifischen kulturellen und historischen Welt zu zeichnen. Dieser islamische Führer, der schon ein Greis war, als ihm die Macht zufiel, hat in seinem Selbstbewusstsein die nicht-islamische Welt aufs Schärfste herausgefordert – und das wirkt bis heute nach. Chomeini steht damit in einer langen Reihe, die zurückreicht bis zu den alten Kalifen und den osmanischen Sultanen, die einst Mitteleuropa bedrohten. Hier wird versucht, mit kühlem Blick, abseits von Bewunderung oder Verachtung, seiner historischen Bedeutung gerecht zu werden.

Parameter

ISBN
9783895748059
Verlag
Köster

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Buchvariante

2012

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