Three essays on the determinants and performance effects of the allocation of tasks and decision rights
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In der ökonomisch orientierten Managementliteratur wird der Erfolg eines Unternehmens unter anderem auf die Effizienz seiner Organisationsstruktur zurückgeführt. Die klassische Organisationsarchitektur ist durch Singletasking und Zentralisierung geprägt, beinhaltet also sehr eng definierte Arbeitsaufgaben und einen geringen Delegationsgrad. Allerdings haben viele Unternehmen in den vergangenen Jahren ihr Job Design hin zu einer eher holistischen Organisationsarchitektur mit einem hohen Grad an Multitasking und Dezentralisierung umgestaltet. Die vorliegende Dissertation verfolgt daher zwei Ziele: Erstens, die Bestimmungsgründe der Verteilung von Aufgaben und Entscheidungsrechten zu identifizieren und zweitens zu analysieren, ob die Einführung von Multitasking und Dezentralisierung tatsächlich den Unternehmenserfolg beeinflusst. Diese Dissertation besteht aus drei empirischen Arbeiten, die sich insbesondere mit Schweizer Unternehmen befassen. Das erste Papier untersucht, welche Umweltbedingungen gewisse Unternehmensstrategien beeinflussen und in welchem Ausmass diese Unternehmensstrategien einen Effekt auf die Verteilung von Entscheidungsrechten als ein Instrument der Organisationsarchitektur ausüben. Die zweite Arbeit konzentriert sich auf technologische Innovationen, die einen Bereich der Umweltbedingungen darstellen, denen Unternehmen ausgesetzt sind. Sie analysiert, ob Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit Zentralisierungs- oder Dezentralisierungstendenzen in Unternehmen einhergehen. Schliesslich untersucht die dritte Arbeit, ob der Zeitpunkt der Einführung von Multitasking einen Effekt auf den Unternehmenserfolg ausübt. Gemäss den Ergebnissen der ersten Arbeit resultiert die Wahl einer Diversifikationsstrategie in dezentralisierten Entscheidungsrechten, wohingegen eine Outsourcingstrategie Zentralisation fördert. Demzufolge führt die gestiegene Bedeutung lokalen Wissens aufgrund von grösserer Komplexität zu Dezentralisation in Schweizer Unternehmen. Ausserdem gibt es Evidenz dafür, dass starker Wettbewerb eher zu einer Strategie führt, die mit komplexen Strukturen einhergeht und umgekehrt. Die Ergebnisse des zweiten Papiers zeigen, dass IKT im Allgemeinen sowohl Agentur- als auch Informationskosten senken und daher die Verteilung von Entscheidungsrechten nicht beeinflussen. Die Nutzung von Kommunikationstechnologien fördert allerdings Zentralisation, wohingegen Informationstechnologien tendenziell die Dezentralisierung erhöhen. Schliesslich findet die dritte Arbeit, dass der Einführungszeitpunkt von Teamarbeit und Job Rotation in der Tat den Unternehmenserfolg beeinflussen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sowohl Quantitäts- wie auch Qualitätseffekte gibt, in Abhängigkeit davon, wie etabliert und komplex das implementierte Multitasking-Instrument ist. Die Dissertation ergänzt die Forschung im Bereich der Personal- und Organisationsökonomie, indem sie zum Verständnis von Reorganisationen in Unternehmen beiträgt. Ein geeignetes Job Design zum richtigen Zeitpunkt einzuführen, fördert den Unternehmenserfolg. Dabei gilt es, die Umweltbedingungen sowie die strategischen Entscheidungen des jeweiligen Unternehmens zu berücksichtigen.