Das Control-Konzept nach IFRS 10
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Der neue Standard „IFRS 10 - Konzernabschlüsse“ ist seit dem 1.1.2014 von allen Unternehmen in der EU, die zur Veröffentlichung eines IFRS-Konzernabschlusses verpflichtet sind, zwingend anzuwenden. Inhaltlich enthält IFRS 10 das Control-Konzept, das die bisher in IAS 27 sowie SIC-12 enthaltenen Vorschriften zur Abgrenzung des Vollkonsolidierungskreises eines IFRS-Konzernabschlusses ersetzt. Diese gerieten, insbesondere aufgrund der damit verbundenen bilanzpolitischen Gestaltungspotenziale, im Zuge der letzten Finanzmarktkrise stark in die Kritik. Die zentrale Zielsetzung des neu geschaffenen Control-Konzepts nach IFRS 10 besteht darin, die mit der Abgrenzung des bislang in IAS 27 und SIC-12 verankerten Vollkonsolidierungskreises verbundenen Gestaltungsspielräume zu minimieren. Dies sollte durch eine Abkehr von quantitativen sowie sich an festen Grenzwerten orientierenden Regelungen hin zu qualitativen und prinzipienorientierten Regelungen geschehen. Durch die Vermeidung von eng definierten Kriterien („bright lines“) und der damit verbundenen Orientierung an prinzipienorientierten Normen nehmen durch das Control-Konzept nach IFRS 10 die Möglichkeiten zur Bilanzpolitik mittels Sachverhaltsgestaltungen tendenziell ab. Die Kehrseite der sich rein an qualitativen Kriterien orientierenden Control-Definition des IFRS 10 besteht indes darin, dass die einzelnen Vorschriften in einem hohen Maße auslegungsbedürftig sind. Hieraus resultieren Spielräume, die Möglichkeiten zur Bilanzpolitik mittels Sachverhaltsabbildungen eröffnen. Infolgedessen besteht die Zielsetzung des Buches darin, einen Ansatz für die zweckkonforme Auslegung der Vorschriften des Control-Konzepts nach IFRS 10 zu entwickeln, um damit die materiell bedeutsamen Vorschriften des Control-Konzepts nach IFRS 10 zweckkonform auszulegen.