Reich und Persönlichkeit
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Das Sein ist vom Anfang der westlichen Metaphysik an Ursprung und Urbild des Seienden. Es ist folglich das Prinzip der Existenz des Menschen und die Antwort auf die lebensbestimmende Frage nach seinem wahren Wesen. Die Einsicht in das Sein befindet sich daher jenseits des Dualismus, zwischen dem theoretischen Interesse an der Erkenntnis des Ursprungs von allem und dem praktischen Interesse an einem letzten Orientierungspunkt für die Lebensführung. Ist das Gute die freiwillige Nachahmung des Seins im menschlichen Bewusstsein, gibt es dabei keinen Raum für eine Ethik oder eine politische Philosophie, die Selbstständigkeit beanspruchen können. Fragt die Metaphysik danach, was das Sein des Seienden ist, ist der »Geist« die Antwort der Freiheitsschrift Schellings darauf. Ist das Vorherige richtig, zielt diese Geistesmetaphysik dann auf eine Umgestaltung des Selbstverständnisses des Einzelmenschen und dadurch auf die Schaffung einer herrschaftsfreien, universellen Gemeinschaft ab. Die Begriffe dafür sind die »Persönlichkeit« und das »neue Reich«.