Perfectio im hochmittelalterlichen Reformkloster
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Die Auffindung von fragmentarisch erhaltenen Inschriften eines hochmittelalterlichen Fußbodens im ehemaligen Benediktinerkloster von Oberpleis/Siegburg erweist sich als ungeahnter Glücksfall: Die bislang verborgenen Bezüge auf kaum bekannte lateinische Texte eröffnen einen neuen Zugang zur mönchischen Formen- und Lebenswelt, den hiesigen kunst- und baugeschichtlichen Ansätzen, theologischen und philosophischen Anschauungen. In vorliegendem Band wird jedes Detail des Fußbodens ebenso wie des sogenannten »Steinretabels von Oberpleis« als Befund einer reformklösterlichen Ästhetik ernst genommen. Die »Oberpleiser Ästhetik« ist geprägt durch Perfectio-Phänomene von ganzheitlichen Mensch-Kosmos-Harmonien, präzisen Wort- und Zahlverkörperungen sowie bildhaften Urformen, die schon den Kulturen Altägyptens und des antiken Roms zugehörten.