Repräsentation und Kultausübung an Toren und Eingängen der ägäischen Bronzezeit
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Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit Tore und Eingänge der bronzezeitlichen Kulturen der Ägäis über „profane“ Aufgaben – also die Regulierung des Zugangs und den Schutz vor Eindringlingen – hinausgehende Funktionen erfüllten: Dabei stehen zwei Aspekte im Vordergrund: Welche Charakteristika dienen der repräsentativen Darbietung des Machtanspruchs der Palasteliten im Minoischen Kreta und Mykenischen Griechenland? Und gibt es archäologisch fassbare Zeugnisse, die auf die Existenz von Kulthandlungen am Eingang oder die Verehrung von Schutzgottheiten am Tor weisen? Das Fehlen von Schriftzeugnissen mit historischen oder religiösen Inhalten erschwert die Befundlage für die Kulturen der griechischen Bronzezeit, so dass eine Annäherung methodisch größtenteils über die Auswertung ikonographischer Zeugnisse sowie über Vergleiche mit architektonisch verwandten Fundkontexten erfolgt. Ferner bietet eine Analyse der Toranlagen der östlich benachbarten Kulturregionen, v. a. in Kleinasien und Anatolien, Potential für das Aufzeigen von Parallelerscheinungen aber auch Abgrenzungen der Charakteristika griechischer Eingänge. Von den Löwen in Mykene bis zu den Sphingen in Hattuša – das Buch bietet einen umfassenden Einblick in die Monumentalarchitekturen antiker Tor- und Türanlagen und liefert erstmals eine kulturübergreifende Studie zu den vielfältigen Aspekten, die den bronzezeitlichen Herrschereliten einerseits zum Schutz ihrer Burgen und Paläste, andererseits zur plakativen Darstellung ihrer Machtposition an den Eingängen dienten.