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Konstanz

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„Die am prächtigsten gelegene Stadt Europas“ nennt der französische Dichter Gerard de Nerval um 1850 Konstanz, nachdem schon 1415 der italienische Humanist Benedict de Pileo davon überzeugt war, „die Götter würden diese Stadt geliebt haben“; wenige Jahrzehnte später rühmt der Venezianer Andrea de Francheschi: „Die Stadt ist von höchster Schönheit“, und 1667 meint Buzelin, Konstanz sei „angenehmer als Konstantinopel“. Groß ist die Fülle lobender Äußerungen über die Stadt am Bodensee aus dem Munde deutscher und ausländischer Dichter, Maler, Diplomaten und berühmter Reiseschriftsteller, die wir als Beispiele aus vielen Jahrhunderten und bis in die jüngste Zeit hier zusammengetragen haben. Aber darauf beschränkt sich dieses Stadtlesebuch natürlich nicht. Die wesentlichen Bauten der Stadt werden so, wie sie sich früheren Besuchern eindrucksvoll zeigten, von diesen beschrieben - das kunstreiche Münster, der mächtige Bau des Konzilsgebäudes, das ehemalige Dominikanerkloster auf der Insel, in dem der berühmte Luftschiffpionier Graf Zeppelin geboren wurde, die alten Kirchen, Adelssitze und Bürgerhäuser. Zu den Verfassern der Schilderungen, die meist auch die historische Dimension mit einbeziehen, zählen etwa der Arzt, Maler, Philosoph und Kunstkenner Carl Gustav Carus, der bedeutende Bischof Conrad Gröber, der französische Schriftsteller und Philosoph Michel de Montaigne, die Dichter Ludwig Uhland und August Graf von Platen und der „Vater der Reisehandbücher“ Carl Baedeker. Große Ereignisse aus der Geschichte der Bodenseestadt, vom das Schisma beendenden Konzil 1414-18 (das freilich auch die Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus brachte) über die bekannte Belagerung im Dreißigjährigen Krieg und die Ausrufung der ersten Deutschen Republik durch Hecker 1848 bis zur Grundsteinlegung der Universität 1966, werden lebendig in Berichten von Zeitzeugen wie Ulrich von Richental, in zusammenfassenden Schilderungen, in stimmungsvollen Gedichten oder auch eigenen Texten der handelnden Personen, etwa des ehemaligen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger. Stimmungsbilder von Autoren wie Lucian Reich, Ignaz Heinrich von Wessenberg, Hermann Reuchlin, Anton Birlinger, Heinrich Vierordt, Friedrich Pecht, Wilhelm von Scholz, Norbert Jacques oder Mare Stahl machen uns vertraut mit dem Leben und Treiben in den alten Gassen mit ihren „Stehweinstüble“ und den „Dachgärten voller Frichtle“ in älterer und jüngerer Zeit. Und schließlich ist auch das so reizvolle Umland mit einbezogen: Da schildert Graf Lennart Bernadotte persönlich sein „Inselparadies“ auf der Mainau, Ricarda Huch, Eduard Brauer und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg führen uns auf die Reichenau und zum Schloß Arenenberg, Fürst Pückler-Muskau lädt uns ein zu „Spaziergängen um Konstanz“, Hermann Hesse läßt uns teilhaben an hochsommerlicher Idylle am See und Hans Leip an den Freuden jener, die von ihren beschaulichen Wohnsitzen rund um den Bodensee auf diesen hinabblicken können. So gibt dieser Band, zusammengestellt von zwei Herausgebern, die gerne an ihren in Konstanz verbrachten Lebensabschnitt zurückdenken, in über hundert Einzelbeiträgen, die aus vielen alten Quellen zusammengetragen wurden, ein vielseitiges Bild der schönen Stadt am Bodensee.

Parameter

ISBN
9783880424487

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Buchvariante

1990

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