Kafka in Graz und andere Episoden aus der (un)heimlichen Literaturhauptstadt
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Nicht nur Prag hat sein goldenes Gässchen, sondern auch Graz. Denn Kafka lebte eine Zeit lang in Graz. Zumindest hätte er hier leben können. Genauso wie Samuel Beckett, Albert Camus, Gabriel Garcia Marquez und viele andere gefeierte Schriftsteller. 14 heimische Autorinnen und Autoren nahmen sich für Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas der fiktiven Biografien weltberühmter Kollegen an. Graz erwarb sich in den sechziger und siebziger Jahren im deutschsprachigen Raum den Ruf einer literarisch aktiven Stadt. Eine Zeit lang sah es so aus, als bündle sich das schriftstellerische Leben des deutschsprachigen Raumes tatsächlich im Südosten Österreichs. Der Journalist Ulrich Greiner schrieb in der ZEIT gar von einem „Genieeck“. In Graz selbst setzte sich das Schlagwort von der „heimlichen Literaturhauptstadt“ durch, das im Laufe der Jahre unheimlich strapaziert wurde. Doch angenommen nicht nur „heimliche Literaturhauptstädter“ wie Peter Handke, Wolfgang Bauer oder Gerhard Roth, sondern weltweit bekannte Autoren hätten in Graz gelebt oder sich in einer entscheidenden Periode ihres Schaffens hier aufgehalten: Wie hätte ihr Tagesablauf hier ausgesehen? Welche Plätze hätten sie aufgesucht, um sich inspirieren zu lassen? Welche Meisterwerke wären hier entstanden (oder auch nicht)? 14 Grazer Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation fanden im Rahmen des 2003-Projektes „writers in residence“ Antworten auf diese Fragen. Sie schrieben die verheimlichten Grazer Episoden von Kafka, Musil, Beckett, Camus, Faulkner, Marquez, Houellebecq und vielen anderen. Denn Graz ist nicht nur vergangene „heimliche“ Literaturhauptstadt, sonder auch gegenwärtig und realiter eine literarisch hochaktive Stadt.