Der brave Soldat Dösbaddel
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Der brave Soldat Doesbaddel ist ein Schelmenroman, und die Anlehnung des Titels an den „braven Soldaten Schweijk“ ist deshalb nicht zufällig. Zehntausende haben am eigenen Leibe uniformierten Schwachsinn erfahren und darunter gelitten. Uwe Heit hat es gewagt, dieses Trauma „pur“ anzugehen. Ohne jede sentimentale Verklärung (des Leidens) und auch ohne vordergründigen Zorn, schildert er die 18 Monate bei der NVA mit geradezu naturalistischer Sachlichkeit. Dies wäre kaum zu ertragen, wenn man bei der Lektüre nicht ständig lachen könnte. Denn der Held, „Dösbaddel“, ist verklärt von (schein-) sozialistischen Idealen und damit unverwundbar. Selbst in den widersinnigsten Situationen versucht er den tieferen Sinn zu erkennen, wodurch die brutale Realität des Armeealltags und eine sie verklärende Ideologie der Lächerlichkeit preisgegeben werden.