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Versuche, den Morgen zu beschreiben

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Krol kommt aus dem Krieg. Allmählich verändert er sich. Er verläßt das Haus nicht mehr, sogar der Blick in die hellen Wolken schmerzt, Gespräche von außen wehrt er ab, an Arbeit ist vorerst nicht zu denken. Wütend ist er, 'dann wieder liegt er kalt und niedergeschlagen, ein Gefühl, sagt er, als ob eine Hautschicht erstarrt sei. Die ganze Nacht muß Licht brennen. Tut mir leid, sagt Krol, ich bin nun einmal kein Held und habe nie behauptet, einer zu sein, ich nehme Zuflucht bei einer Frau.' Zuflucht vor Bildern, die an die Oberfläche drängen, jetzt, wo er wieder zu Hause und in Sicherheit ist. Er war im Auftrag seiner Firma unterwegs, plötzlich war die Stadt im Ausnahmezustand und er mittendrin. Der Ausnahmezustand dauert an, greift mit der Zeit auch auf die Frau über, bei der er eingezogen ist. Eine Ärztin, eine Spezialistin der Wundversorgung, ist sie und kann doch dem Schmerz kaum etwas entgegensetzen. So tasten sie sich gemeinsam in mögliche Tagesabläufe voran, erfinden Rituale, Geschichten, entwerfen Zukunft. In dichter Sprache, mit Klarheit, Präzision und großartigen poetischen Bildern nähert sich Christine Pitzke in ihrem literarischen Debüt der zentrale Frage: wie man nach einem Krieg weitermachen kann, nicht zerstört, bei vollem Bewußtsein.

Parameter

ISBN
9783902144782

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Buchvariante

2004

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