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Scream Queens am Toten Meer

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Auf einem Hügel oberhalb von Jerusalem steht ein Irrenhaus. Dort versieht Gilad Elboms namenloser Erzähler die Spätschicht: Ein junger Mann allein mit seinen Patienten, Juden wie Arabern. Ein Haufen traurig-komischer Gestalten ist das, die der Erzähler mit Tabletten und absurden Fragen ruhig zu stellen sucht und die doch immer das letzte Wort behalten: „Hast du Robinson Crusoe gelesen?“ „Nein, aber ich habe von ihm gehört: Ein berühmter Jude, und Freitag war Araber.“ „Ich dachte, wir wollten nicht über Politik reden.“ „Das sehe ich genauso.“ Sind die Patienten dann endlich im Bett, darf sich der Erzähler mit dem beschäftigen, was ihn wirklich interessiert: Linguistik und Heavy Metal, gälische Spaltsätze bei Flann O‘Brien und Tautologien in Motörheads „Killed by Death“. Nur die Mutter nervt, die ihren Sohn drängt, endlich zum Studium ins Ausland zu gehen. Und die Freundin, die ihm mit politischer Polemik und sexuellen Phantasien in den Ohren liegt. (Die Politik erscheint Elboms verträumtem Melancholiker ziemlich sinnlos, der Sex nicht ganz so.) Perspektiven hat er keine. Außer jener, sich hinter Anstaltstüren vor dem Chaos zu verstecken, das er draußen vorfindet, in Verwaltungsgebäuden der israelischen Armee, in einem heruntergekommenen Casino oder in einer Seilbahn im palästinensischen Jericho. Elbom ist mit seinem ersten Roman etwas Besonderes gelungen: Ein zugleich komisches und trauriges Buch, das die Unmöglichkeit persönlicher Entwicklung in einem von Gewalt gelähmten Land aufzeigt.

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Scream Queens am Toten Meer, Gilad Elbom

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2004
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