Fremdgänger
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»Es ist, was es ist, sagt die Liebe.«Ein Deutscher, der in London als Investmentbanker arbeitet. Eine ukrainische Studentin, die in Kiew in der U-Bahnstation Klarinette spielt. Stoff für ein modernes Märchen? Doch eher für eine Liebe mit sehr modernen Hindernissen. London im Jahr 2004: Ein junger Deutscher sitzt nachts allein im Büroturm der Derling Bank und bereitet sich auf eine Dienstreise in die Ukraine vor. Er ist 33, Experte für Öl- und Erdgasfirmen, seit sieben Jahren in der Londoner City. Was Tobias Linderoth an seinem Beruf mag, sind die Schnelligkeit, die Aufregung, die Bauchentscheidungen. Er fürchtet, wenn ihm das Projekt in der Ukraine nicht gelingt, wird er entlassen werden. Kiew im Jahr 2004: Auf den Straßen demonstrieren die Menschen die Orangene Revolution herbei. Das Leben findet im Freien statt. Cafébesuche sind für die meisten zu teuer, man geht auf den Boulevards spazieren, bei Regen auch in den U-Bahnstationen. Hier trifft er Larissa. Eine begabte Klarinettistin, bleibt ihr der Zugang zum Konservatorium doch verwehrt, weil sie die nötigen Schmiergelder nicht aufbringen kann. Wie viele Ukrainer lebt sie mit Anfang zwanzig noch mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einer Dreizimmerwohnung eines ständig überheizten Plattenbaus. Tobias sieht sehr wohl, wie anders Larissa ist. Das ist es ja, was ihn zu ihr zieht. Wie schwierig es ist, jemanden aus einer anderen Welt zu lieben, wird er erst erfahren. Einfühlsam, sanft und schonungslos zugleich, erzählt der Roman von einer Ehe zwischen Ost und West, wie sie heute selbstverständlich erscheint – die aber keineswegs als selbstverständlich behandelt wird. Von Fremden und Freunden mit Skepsis betrachtet, müssen Tobias und Larissa sich selbst und aller Welt beweisen, dass ihre Liebe wahrhaftig ist.