Die Gerüchtemauer
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Der Band präsentiert die Erzählung »Die Gerüchtemauer« (1972) und die Erzähltrilogie »Seop'yeonjae – Stimme des Westens« (1976 bis 1979). In beiden Texten steht die Figur des Künstlers im Mittelpunkt, seine Existenz, sein Lebensgefühl und seine Identität. Die »Gerüchtemauer« thematisiert das konfliktreiche Selbstverständnis des modernen Schriftstellers zwischen individueller Selbstaussage und kollektiver Vereinnahmung in Zeiten einer Diktatur, die noch ganz unter dem Schatten des Koreakrieges stand. Die Trilogie »Seop'yeonjae«, ein Bestseller in Korea, der 1993 von dem renommierten koreanischen Regisseur Im Kwon-Taek verfilmt wurde, schildert das Lebensschicksal einer Sori-Sängerin und vermittelt einen tiefgründigen Einblick in die Welt des Pansori, des traditionellen koreanischen Gesangs. In beiden Erzählungen geht es um die Identität des Künstlers, wenn auch in unterschiedlichen Gattungen. Die Stränge von Wort- und Stimmkunst führen aber zusammen, sie verflechten sich dort, wo das Motiv des Lichts ins Spiel kommt, wo es hell aufflackert, um die Düsternis des Daseins, die innersten Geheimnisse, Wünsche und Leidenschaften des zum Künstler berufenen Menschen zu durchdringen. Dieses Licht- und Blendungs-Motiv ist es, das durch die beiden Künstlererzählungen strahlt und ihnen die Leuchtkraft verleiht.