Spiegelbilder
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Die Kulturen Europas und Indiens verbindet eine lange Tradition an wechselseitigen Projektionen und Zuschreibungen. In der neuerdings auch in Europa in zunehmendem Maße rezipierten populären Filmkultur Indiens findet der westliche Kulturkreis eine weitere Bestätigung seiner oft einseitigen Indienwahrnehmung. In den Erzählungen „Spiegelbilder“ begegnen sich die Kulturen in direktem Austausch, neue Wahrnehmungsfelder entstehen, illusionäre Vorstellungswelten verblassen. Erweitert durch den mauritianischen Kulturkreis wird auch die identitätsstiftende Wirkung der indischen Filmindustrie in der indischen Diaspora thematisiert. Eine Wiener Universitätslektorin, die in eine vielschichtige Beziehung zu einem Bollywoodschauspieler schlittert, eine mauritianische Botanikerin auf der Suche nach ihrer Identität, ein indischer Schriftsteller und erklärter Bollywoodfeind, der durch die Verfilmung seines Romans und die damit verbundenen Begegnungen ein Kindheitstrauma aufarbeitet. Vielschichtig greifen die Kulturen und Handlungsebenen in den Erzählungen ineinander, weben in rascher Abfolge ein Netz aus Fiktion und Wirklichkeit, in dem die Realität sich als Spiegelbild subjektiver Wahrnehmung enttarnt.