Am Rand der Welt
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Eine abgelegene Hütte in den verschneiten Wäldern Nordamerikas. Der alte Jack hat sich hierher zurückgezogen, mit seinem Hund. Ein Ofen, eine Pfeife, ein abgegriffenes Magazin mit seiner Lieblingsgeschichte - das ist das Inventar von Jacks Existenz. Bis er eines Nachts einen nackten, blutig geprügelten Mann vor seiner Tür findet. Dick, der bald wieder auf die Beine kommt, erweist sich als wenig angenehmer Zeitgenosse: ein Großmaul, befehlsgewohnt - und faszinierend. Ein karges Gespräch entwickelt sich, ein Machtspiel, eine Probe auf die Existenz, der wir mit angehaltenem Atem folgen. Es geht um Frauen, um Freunde, um einen möglichen Job für Jack, um das Scheitern. Dick will zurück in die Stadt, widerstrebend willigt der Alte ein, ihm den Weg zu zeigen. Sie brechen auf - es wird ein Aufbruch ins Ungewisse, ein Marsch in die Erschöpfung. Fast scheint es, als sei Jack seinem Todesengel begegnet. Eine einfache, vielschichtige Erzählung. Einsamkeit und Zivilisation, Wille zur Macht und Selbstbeschränkung, Herr und Knecht - Raymond Kennedys Text enthält all dies. Und ist doch mehr: ein unvergeßlicher literarischer Entwurf, aufgetragen auf das Weiß des Schnees, der den Vergleich mit den großen Autoren der Moderne herausfordert.