De Mück un de Lööv
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Äsop gilt als Ahnherr der europäischen Fabeldichtung. Er war ein Mann des Volkes, in dem lehrreiche Gleichnisse aus dem Tierreich ebenso beliebt waren wie Schwänke, Sprüche oder Rätsel. Die klassischen Fabeln Äsops sind überwiegend kleine pointierte Geschichten aus der Tier- und Alltagswelt, deren Gehalt einleuchtende Bedeutung für das menschliche Leben besitzt. Ob scherzhaft, lustig, satirisch – das Ziel ist die augenzwinkernde erzieherische Belehrung. Überraschend ist, wie gut diese alten Fabeln sich aus Ionien in Samos um 2500 Jahre nach Norddeutschland und ins Plattdeutsche versetzen lassen. Jedenfalls gelingt das Johann Wilhelm Thomsen mit seiner Übertragung der Äsop’schen Fabeln ins Plattdeutsche: Kongenial entwickeln die Figuren aus dem Tierreich in der bildhaften plattdeutschen Sprache des Bauern und Schriftstellers Johann Wilhelm Thomsen eine Fülle von Situationskomik und Lebensklugheit: de Esel mit den wundschürten Puckel, de Hehn un de Swölk, de Duuv un de Kreih, de Mück un de Lööv, de Wulf un dat Zeegenlamm. Auch die handelnden Menschen blühen in der plattdeutschen Übertragung spürbar auf: de Buurnjung, de Fru un ehr Deerns, de Mudder un dat krötige Kind, de Jung un de Deef, de Mann un de Düvel. Ein Stück Weltliteratur auf Platt: Ein großer Lesegenuss für jung und alt, für Lehrer und Schüler, für Lesungen vor Publikum.