Der Wiederträumer
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Joel entdeckt als Kind, dass er eine besondere Gabe besitzt: Er kann die Träume anderer mitträumen und sie ihnen wiedergeben. Als Joel Jahre später seiner Frau Rachel von seiner Gabe erzählt, nimmt ein verhängnisvolles Geschehen seinen Lauf: Sie will fortan nur noch träumen, wird geradezu süchtig danach, die nächtlichen Bilder von ihm in lebhafte Eindrücke verwandeln zu lassen. Dieses Spiel mit dem Feuer findet statt während eines monatelangen sintflutartigen Sturms im heutigen, fantastisch verfremdeten Tel Aviv. Auch die Zwillinge Alon und Lior vergreifen sich an der Erinnerung und wollen das Rad der Zeit zurückdrehen: Sie weigert sich, die symbiotische Beziehung zu ihrem Bruder aufzugeben, er trauert einer vergangenen Liebe nach und versucht der Gegenwart zu entfliehen. Die Schicksale beider Paare kreuzen sich mit dem eines „Bettlerkönigs“, der die Manipulationen des Gedächtnisses und die Überschreitungen individueller Grenzen ausbeutet und der unter geheimnisvollen Umständen ermordet wird. Vor dem apokalyptischen und zugleich alltäglichen Hintergrund seiner Erzählung entfaltet Nir Baram in einer poetischen Sprache voller Witz und Ironie ein figurenreiches Panorama der israelischen und palästinensischen Gesellschaft.