Der Schatz des Kobo Daishi
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Nachdem sie mir dreimal von oben auf den Kopf geblasen, und schlangenförmige Bewegungen hinter meinem Rücken durchführt hatte, flüsterte sie mir einige Worte ins Ohr und stürzte im nächsten Augenblick tot zu Boden. Ihre letzten Worte waren der Schlüssel zum Geheimnis des Schatzes des KOBO DAISHI. Jahrzehntelang wurde das Geheimnis behütet für „den“ Ausländer, der eines Tages von weit her als Pilger kommen würde. So lautete die Vision der alten Tempelvorsteherin. Ich glaube heute noch, den Hass zu spüren der mir entgegen schlug, als ein älterer Priester den Raum betrat und blitzschnell die Situation erkannte. Er fragte mich, was denn die Alte Priesterin zu mir gesagt hatte, und mir war, als griffe eine eiskalte Faust in diesem Moment nach meinem Herzen. Eine Schülerin der Alten trat plötzlich zwischen uns und stellte den Priester als den zweithöchsten des Tempels mit dem Namen ENZO vor. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass mich dieses, obwohl kahlgeschoren, so hübsche Mädchen rettete. Unser Schicksal war von diesem Moment an eins. Seit ich nach Shikoku gekommen war fühlte ich mich von einer unsichtbaren Kraft geführt. Alles schien voraus bestimmt zu sein. Bin ich von Anfang an eine Marionette in den Machtkämpfen der Schatzsucher gewesen? Plötzlich begann sich alles zu drehen, zuerst langsam dann immer rasender. Ich bemerkte nicht mehr, wie ich in die Arme KORENs sank. Ich nahm noch den Geruch der Priesterschülerin wahr, dann sollte ich 24 Stunden durchschlafen, behütet von einem Mädchen, das trotz äußerlicher Unnahbarkeit so viel Gefühl in ihren Händen hatte. Mit einem feuchten Tüchlein kühlte sie meine Stirn und wich nicht von meiner Seite. War ich doch „der“ Ausländer, den ihre Meisterin aufs Sehnlichste erwartet hatte. Du bist hier in großer Gefahr, hörte ich sie immer wieder in meine Ohren flüstern… Gefahr…. Gefahr…!