Fluffi
Autoren
Mehr zum Buch
AuszugLiebe Vorleserin, lieber Vorleser! Sie haben sich entschieden, im Leben eines Kindes eine wichtige Rolle zu übernehmen. In einer suchtbelasteten Familie aufzuwachsen ist für viele Kinder ein schweres Schicksal. Kinder aus solchen Familien zeigen andere Verhaltensweisen als Kinder aus unbelasteten Familien, weil sie im Umgang mit den suchtkranken Eltern Strategien entwickeln müssen, die für andere Kinder nicht notwendig sind. Jedes betroffene Kind bittet auf seine Weise um Hilfe, altersentsprechend nicht durch konkrete Bitten, sondern durch sein Verhalten. Wichtig für diese Kinder ist die Möglichkeit von Gesprächen, die ihnen ohne Forderungen die Möglichkeit gibt, über ihr Leben zu sprechen und gehört zu werden. Vielleicht kann für Sie dieses Buch ein Weg sein, mit einem oder auch mehreren Kindern darüber ins Gespräch zu kommen, wie ihr Leben aussieht und wie sie für sich selbst sorgen können, ohne die kranken Eltern zu hintergehen. Wenn Sie dieses Buch nun gemeinsam lesen und Sie das Gefühl haben, dass ein Kind sich besonders von dieser Geschichte angezogen fühlt, dann können Sie in die Rolle der Ratelhonefax schlüpfen und für dieses Kind da sein, wenn es sie braucht. Am allerwichtigsten ist, dass Sie weiterhin als Vertrauensperson für dieses Kind da sind. Wenn Sie den Eindruck haben, dass die häusliche Situation eine Gefahr für die Entwicklung des Kindes ist, sollten Sie den Kontakt aufnehmen zu anderen Personen, die das Kind kennen, und mit diesen die weiteren Schritte beraten. Informieren Sie stets das Kind über Ihre Vorhaben. Bringen Sie bitte vor allen Dingen das Kind nicht in einen Loyalitätskonflikt, der verhindert, dass das Kind eine Hilfe annehmen kann. Alle Eltern sind die besten für ihr Kind, denn es hat keine anderen. Alle Kinder lieben ihre Eltern und schämen sich für sie, wenn sie ein Suchtproblem haben. Wenn Sie spüren, dass Sie Unterstützung brauchen, dann finden Sie im Anhang Adressen, an die Sie sich wenden können, und weiterführende Literatur. Sie können dieses Buch auch mit Kindern lesen, die nicht aus einer suchtkranken Familie kommen. Viele Kinder kennen die Probleme aus verwandten oder befreundeten Familien und sind dankbar, wenn sie auf Erwachsene treffen, die dem Suchtproblem nicht mit dem Schweigen eines Tabus begegnen, sondern sie unterstützen, eine angemessene Haltung zu entwickeln. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihrer Arbeit.