Der Brasilianer
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Die weltberühmten brasilianischen Fußball-Profis verdienen ihr Geld bei den reichsten und besten europäischen Vereinen. Mit Technik, Spielwitz und herrlichen Tricks entzücken sie Woche für Woche nicht nur die Anhänger ihrer eigenen Vereine. Brasilianischer Spitzenfußball ist die attraktivste – wenn auch nicht automatisch erfolgreichste – Erscheinungsform dieses Sports. Unterhalb der Ebene der internationalen Stars sieht die Lage für brasilianische Spieler weniger glamourös aus. In Gestalt üblen Menschenhandels werden Jahr für Jahr dutzende junger Talente von Brasilien nach Europa und Deutschland gebracht. Gelockt von der Hoffnung auf schnellen Reichtum und Aufstieg in die Ersten Ligen fallen sie unseriösen Spielervermittlern zum Opfer und landen in der fußballerischen Diaspora. Unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit finden hier Dramen statt: Abgeschnitten von Sprache, Kultur und Freunden verkümmern die Brasilianer in Vereinen der dritten und vierten Liga. Ihre Bezahlung ist dürftig, die Integration fällt schwer oder wird erst gar nicht versucht. Oft ist die Karriere beendet, bevor sie richtig begonnen hat. In Der Brasilianer' landet Eduardo, der 19-jährige Held, in der vierten Liga beim fiktiven niedersächsischen Klub Welfen Wolfenbüttel. Hier dreht seit kurzem ein Selfmade-Millionär das große Rad, er pumpt viel Geld in den Verein und plant den Durchmarsch in die 1. Bundesliga. Das Wirken dieses Mini-Abramowitsch hat Vorbilder in der Realität.