Rosa ist das Grau der Optimisten
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Bereits in ihrer zweiten Vorlesung im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur 2010 hatte Juli Zeh den Satz „Rosa ist das Grau der Optimisten“ verwendet, bevor sie ihn am letzten Tag der Dozentur als Thema für den 22. Würth-Literaturpreis auswählte. Wie auch im Vorwort zu dieser Anthologie, in dem sie beschreibt, woher der Satz ursprünglich stammt, verwendet sie ihn in ihrer Vorlesung Warum schreiben? Eine Anti-Poetik als Beispiel dafür, dass ein Autor kaum in der Lage ist, die Wirkung dessen, was er schreibt, zu berechnen. Im Vorwort zu dieser Anthologie lässt uns Juli Zeh aber auch quasi „an der anderen Seite“ des Schreibens teilhaben. Sie erzählt, wie sie auf das Thema des Würth-Literaturpreises 2011 gekommen ist, wie ihr der Satz wie eine Sternschnuppe vom Himmel entgegenfiel. Und obwohl ihr selbst die Bedeutung des kleinen Satzes nicht ganz klar ist, sie gar keine Bedeutung vorgeben möchte, entsteht in der Folge des kleinen Satzes eine ganze Geschichte. Sie nennt es einen „Schweif aus Assoziationen“. Juli Zehs Geschichte zu ihrem Thema beginnt mit einem Bild, das ihr einfällt, sie beschreibt genau den Prozess des eigenen Schreibens. Ähnlich muss es auch den Teilnehmern des Würth-Literaturpreises 2011 gegangen sein – ein einzelner Satz steht am Beginn so vieler Geschichte. Und die Ideen zu diesem Satz sind so vielfältig wie die Texte dieser Anthologie. Dieser Band zum 22. Würth-Literaturpreis 2011 enthält die Siegertexte Am Klippenrand von Ulrike Anke Laufer (1. Preis), Schneeland von Anna-Kathrin Warner sowie Monbazillac von Gerhard Dick (2. Preis) sowie 13 weitere herausragende Texte aus dem Wettbewerb.