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Von regenschweren Zweigen lässt die Dichterin Worte tropfen, wenn ein alter Baum erzählt. Von Sturm und Eis gepeitscht, wähnte er sich dem Tode ausgeliefert. Doch dann kam der März, und mit ihm kamen Knospen und neue Lebenssäfte. Vom Wunder des Lebens und dem Gespiel der Zeiten schreibt Hilde Mai in wohlgereimten Versen. Sie gibt Ängste und Hoffnungen des Herzens preis und macht sich Sorgen um die Welt, die kopfzustehen scheint. Sie huldigt dem süßen Nichtstun nach dem Fleiß und verfolgt politisches Geschehen. So auch die atemberaubende Zeit, als 1989 Weltreiche und Eiserne Vorhänge fielen, weil die Kraft der Idee das friedliche Volk trug. Dem stillen Strom Spree und den Wasserspielen in Berlin lauscht die Dichterin ebenso wie dem Rauschen der drei Birken, die einst der Vater setzte.