Inocencia
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Unter dem Titel „Unschuld“ legt uns Juan Riquelme Lagos sieben kleine Erzählungen vor, die alle die Entdeckung und das allmähliche Bewusstwerden des anderen Geschlechts zum Thema haben. Die vom Autor ausgewählte Zeitspanne reicht dabei vom Kind über die Pubertät bis hin zum jungen Mann, der seine ersten erotischen Abenteuer durchlebt: Mit anderen Worten von den frühen Doktorspielen, die von sachlicher Neugier und geradezu naturwissenschaftlichem Interesse des Knaben geprägt sind, über die Pubertät mit ihrem erwachenden Gespür für den Zauber und das Geheimnis dessen, was die Erwachsenen „Liebe“ nennen, bis hin zur unwiderstehlichen Macht der sexuellen Begierde, bei der die Liebe eher wie ein unerwünschter Störfaktor wirkt. An keiner Stelle gleitet er in die Niederungen kitschiger Larmoyanz oder gar ins Voyeuristische ab. Die eigene Unerfahrenheit ist es, die ihn zusammen mit dem drängenden Wunsch nach neuen Erkenntnissen, von den gelegentlichen Partnerinnen instinktiv erspürt, stets zur Quelle immer fortschreitender Erkundungen der weiblichen Topographie und später auch der weiblichen Sensitivität führt. von Norbert Ahrens, 23.04.2012 (Auszug)