Bruchstücke aus erster und zweiter Hand
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Wiseschdia. Den Ort mit dem seltsamen Namen gibt es wirklich, er liegt im Westzipfel des rumänischen Banats an der Grenze zu Serbien und Ungarn, für Johann Lippet ist er zu-gleich ein fiktionaler. Die Niederlassung, seit jeher ohne Bahn- und Busanbindung, ist Dreh- und Angelpunkt in Dorfchronik, ein Roman (2010), hier spielt die Handlung seines fünfteiligen Romans in zwei Bänden Die Tür zur hinteren Küche (2000) und Das Feld räumen (2005), der die Geschichte einer banatschwäbischen Familie und dessen Protagonisten Anton Leh-nert in der Zeitspanne 1956-1993 erzählt. Hierher läßt der Autor in Bruchstücke aus erster und zweiter Hand den Enkel des An-ton Lehnert, in Deutschland geboren und beim Tode seines Großvaters sechs Jahre alt, anderthalb Jahrzehnte nach der Emigration der deutschen Dorfbewohner in die Bundes-republik auf Spurensuche reisen. Der Zweiundzwanzigjährige trifft hier auf den achtzig-jährigen Freund seines verstorbenen Großvaters, den einzigen noch im Dorf lebenden Deutschen, und auf eine ihm völlig fremde Welt. Von seiner Mutter weiß der Jugendliche einiges aus dem Leben seines Großvaters, doch durch das, was er von dessen Freund erfährt, gewinnt es an Konturen. Und er wird mit einer alten Familienfehde konfrontiert, als der erste Ehemann seiner Mutter auf den Plan tritt.