Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort
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Egon Loeser hat es nicht leicht. Der expressionistische Bühnenbildner ist nur einen Buchstaben vom loser entfernt, und er weiß es. Die tollen Frauen kriegt alle Bertolt Brecht ab, den extrem paarungsbereiten Egon übersehen sie sträflich. Als er seine ehemalige Schülerin Adele Hitler (nicht verwandt oder verschwägert) nach Jahren wiedersieht, scheinen sich die Wolken zu lichten. Leider mutiert die achtzehnjährige Unschuld vom Lande zum nymphomanen Zentrum des Berliner Nachtlebens, um schließlich zu verschwinden – nicht ohne vorher Brecht getroffen zu haben. Egons Obsession treibt ihn in die Absinth-Bars von Paris und die Geheimlabors von Los Angeles, immer auf den Spuren Adeles und dreier Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt: Was hat es mit der geheimnisvollen Teleportation auf sich, die im 17. Jahrhundert fünfundzwanzig Theaterzuschauer das Leben kostete? Warum kriegt ein gut aussehender, kluger und vor allem bescheidener Kerl wie er ums Verrecken keine Frau ins Bett? Und was zum Teufel macht Brecht schon wieder hier? Ned Beauman hetzt seine Figuren durch einen halsbrecherischen Plot, was nicht ohne Blessuren abgeht. Sein neuer Geniestreich ist wie ein Zungenkuss mit einer Steckdose – sinnlich, kribbelnd, spannungs-geladen. Ein Zukunftsroman aus der Vergangenheit; ein Noir-Roman im Scheinwerferlicht; ein Liebesroman, dem es nur um das Eine geht.