Weimar literarisch
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Ein Ausflug mit Dichtern und Denkern Als Anna Amalia 1756 in Weimar eintraf, brachte eine ihrer Kammerfrauen mit einer Äußerung auf den Punkt, wie dieses unscheinbare „Dorfe“ auf die Herzogin gewirkt haben muss: „Hier wird wohl das Tor mit einer Rübe zugesteckt?“ Doch sie machte die Stadt zu einem geistigen Zentrum. Sie holte Goethe nach Weimar, und ihm folgten zahlreiche Künstler und Persönlichkeiten. Hier versammelten sich u. a. höhere Pensionstöchter, darunter Marlene Dietrich, deren Mutter alle vierzehn Tage nach Weimar eilte, um dem Töchterlein die Locken zu waschen, zudem bildende Künstler und „Bauhäusler“ wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Walter Gropius. Über die Jahrhunderte erhielt sich das Spannungsfeld zwischen Geistesgröße und Verachtung des Verhockten und Verstockten der kleinstädtischen Provinz. Ironie und Spott stehen neben scheinbar grenzenloser Heldenverehrung. Bis heute kreist man in Weimar um Goethe, gleichzeitig mag manchen Leser diebische Freude beschleichen angesichts der einen oder anderen Goethe-Lästerung. Mit Texten von Franz Kafka, Paul Klee, Walter Benjamin, Stefan Zweig, Harry Domela, Alma Mahler-Werfel, Nina Kandinsky, Volker Braun u. v. a. Mit einer historischen Weimar-Karte und zwei literarischen Spaziergängen.