Annas Kinder
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Die Vergangenheit wird gegenwärtig. Eine alte Frau überbringt Jakob Meier ein Päckchen, das sie zwölf Jahre lang auszuhändigen vergessen hatte. Darin abgegriffene Schulhefte, ein Brief. „Mein lieber Sohn“, schreibt seine richtige, die leibliche Mutter, deren Schicksal er aus den Aufzeichnungen erfährt. Seine vermeintlichen Eltern leben schon lange nicht mehr. Seine richtige Mutter musste in einem Arbeitserziehungslager der Nationalsozialisten Zeit zubringen und deren Gräueltaten an Leib und Seele erfahren, weil sie sich mit einem polnischen Zwangsarbeiter, dem Vater von Jakob, eingelassen hatte. Das Baby wird ihr weggenommen. Die Suche nach ihrem Kind jagt und quält sie – auch und gerade nach dem Kriegsende, in bitterer Not und Verworrenheit. Das Buch ist scharfsinnig, einfühlsam, ergreifend und erschütternd geschrieben, bekenntnishaft für Recht und Menschenwürde.