Skizzen einer Zeit
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Jörg M. Pönnighaus begegnet in seinen Gedichten Krankheit, Alter und Tod auf eine sehr berührende, aber auch verstörende Art und Weise. Berührend sind die in Lyrik gefassten Gespräche zwischen Arzt und Patient, da bei aller vordergründig lapidar scheinenden Betrachtung so viel an Anteilnahme, Fürsorge und Betroffenheit durchscheint, dass sich der Leser gar nicht entziehen kann. Verstörend wirkt auf den ersten Blick der oft humorvolle, manchmal fast sarkastisch klingende Unterton angesichts all dieser Fassungslosigkeit. Aber gerade durch diese Brechung gelingt es auf wunderbare Weise diese traurigen Geschichten ins Positive zu wenden, Hoffnung zu geben, ja Glück zu empfinden. Und auch in den Texten um das Erleben jenseits der Arbeit zeigt sich diese Polarität: Glück, das in Begegnungen mit der Natur, in Erinnerungen, im Du so tief und dankbar empfunden werden kann, gerade weil die Möglichkeiten des Verlustes allgegenwärtig sind. Glücklichsein ist ein Gefängnis. Fast unmerklich wandern die Schatten der Gitterstäbe über die weiße frisch getünchte Wand.