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Richard, der mit Gunter die kleinste WG von Westberlin bildet, muss um die Zeit der Wende begreifen, dass ihm sein Job als Aushilfskraft in einem politischen Sachbuchverlag nicht mehr lange über die Runden helfen wird. Gunter hingegen genügt es nicht mehr, der Zuverlässigste im Taxifahrer-Kollektiv zu sein; er drängt in eine andere Branche, um sich selbstständig zu machen, während seine aktuelle Freundin Hannah auf ihrer Unabhängigkeit beharrt, sowohl beruflich wie auch emotional. Richard trifft unverhofft auf einen Genossen von einst aus Heidelberg und erfährt die Überraschung seines Lebens: Mona, die eine große Liebe aus den Jahren der Kämpfe in den Hörsälen, ist wieder zurück in Europa, ist in Berlin. Aufgewühlt von dieser Nachricht wehrt sich Richard gegen die Ahnung, er könnte seine Zukunft schon hinter sich haben. Er versucht, sich seiner Geschichte mit Mona gewärtig zu werden, die ihm in nächster Nähe so fern ist, und er hofft auf die Gespräche der mit ihrem Kind allein lebenden Beatrice. Womöglich steckt in jedem Künstler ein gescheiterter Lebenskünstler? Richard weigert sich, in die landläufige Ansicht einzustimmen, dass man nur einmal liebt, wenn das 'Neue Leben' möglich erscheint, aber auch das Scheitern seiner Freundschaft mit Gunter. Wie darauf eine Antwort finden, nächtens am Tresen in den Kneipen um den Savignyplatz? Das Ende einer selbstverschuldet langen Jugend kündigt sich an, wird jedoch nicht von selbst kommen. Darum nimmt sich Richard vor, die Muse zu umarmen, anstatt tatenlos auf ihren Kuss zu warten. Insofern ist diese Liebesgeschichte aus politisch bewegten Tagen auch ein Porträt des Künstlers als nicht mehr ganz junger Mann.