Lebenswissenschaften oder eine Anleitung zum Lieben
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Da hat es den Wissenschaftler und Universitätsprofessor Roman Belting in fortgeschrittenem Alter nochmals so richtig erwischt. Er liebt eine um siebenundzwanzig Jahre jüngere Frau aus seinem beruflichen Umfeld. Trotz seiner wirklich großen Gefühle gestattet er sich jedoch nicht, der jungen Frau seine Empfindungen mitzuteilen. Stattdessen vertraut er sich seinem Tagebuch an. Dort schafft er im Sinne einer Selbsttherapie zunehmend fiktive Welten, die ihm ein erdachtes Zusammenleben mit der Angebeteten ermöglichen. Zunächst sind diese Welten nur „kleine Fluchten“, werden jedoch immer mehr zu einem Konglomerat vieler gemeinsamer Erlebnisse, wobei sich die Grenze zwischen Realität und Fiktion zusehends auflöst. Gemeinsam mit seiner jungen Frau lebt Belting in Alaska, in Frankfurt, auf Französisch-Polynesien oder auf Korsika. Auf den Pfeilern der wirklichkeitsbezogenen Tagebucheintragungen ruht brückenartig ein Roman des Erdachten, der durch Theaterstücke und Gedichte ergänzt wird. Neben den intimen Bekenntnissen eines älteren Mannes spielen Musik und bildende Kunst, aber auch politische und gesellschaftliche Belange eine wichtige Rolle. Die Schilderungen lassen einen offenen Ausgang des Tagebuchromans erwarten, kommen jedoch zu einem eher überraschenden Ende.