Abschied und Erinnerung
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Besondere Umstände veranlassen den Therapeuten Dr. Hans Senn, ein Fallbeispiel aus seiner einstigen beruflichen Tätigkeit in einem Buch zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Das Sterben seiner alt gewordenen Mutter ist Ausgangspunkt der Erzählung über Erlebnisse von Werner K. Eine Woche lang liegt diese im Koma. Der Sohn sitzt während dieser Zeit oft an ihrem Bett und wird dabei von Erinnerungen an Vorkommnisse in ihrer gemeinsamen Vergangenheit erfüllt und bedrängt. Diese haben sein Leben, wie ihm zunehmend bewusst wird, in aussergewöhnlich tiefer Weise geprägt. Bilder aus seiner frühen Kindheit, seiner Jugend und der nachfolgenden Zeit bis zum Tod seiner ? Mama?, wie er sie stets nennt, steigen in ihm auf. Die Geschichte spielt zur Hauptsache in Chur, wo Werner K. aufgewachsen ist, mit den hiesigen Verhältnissen vertraut war und bis zuletzt lebte. Der Rückblick führt von Erinnerungen an harmlose und teils belustigende Kindheitserlebnisse zu immer schwierigeren und ihn belastenden Erfahrungen. Von ihnen geprägt, münden diese schliesslich in tiefgründige Reflexionen über seine Sicht des menschlichen Wesens und eine ihn bisher bestimmende Deutung des Lebens überhaupt. Besteht die Hoffnung, sich durch intensive geistige Arbeit von den problematischen Erfahrungen befreien zu können? Dieser Frage sucht Werner K. mit psychologischer Unterstützung nachzugehen und sich zu grösserer Freiheit in seinem Leben durchzuringen. Dadurch ist er in Kontakt mit dem Autor gelangt. Die mit ihm geleistete Denkarbeit vermag zwar nichts vom Erlebten ungeschehen zu machen, wohl aber dazu beizutragen, dass Werner K. sich mit der schwierigen Vergangenheit, vor allem mit seinen Eltern, innerlich zu versöhnen vermag. Ebenfalls von Hans Senn bei Desertina erschienen: 2003: 'Innenleben' (3-85637-295-4), 2007:'Ruhe sanft' (978-3-85637-336-8), 2009: 'Das Eulenkätzchen' (978-3-85637-384-9).