Vu au passage
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Wüsten zu durchqueren, allein, zu Fuß, nur mit Rucksack – das ist eine gewaltige Herausforderung, die alle Kräfte freisetzen muss und unbekannte oder verdrängte Geister weckt, nicht nur beim visionären Bier … Das Du des Textes kann sich nicht entziehen: Vu au passage stempeln die Außenposten von Militär und Gendarmerie in den Pass, ›gesehen auf der Durchreise‹. Steinig ist dieser Weg in unnachgiebiger Natur, hart und beglückend zugleich, was dieser Mensch auf seinem Weg erfährt: elementare, verloren geglaubte Daseinsformen von Leben und Tod, ein Wissen um Überleben, eine Erfahrung von schöpferischer Kraft, aber auch Einblicke in Abgründe, notdürftig zugeschüttet mit europäischer Kultur und Zivilisation. So findet die entscheidende Auseinandersetzung im Inneren des Reisenden statt: Die Rivalität vieler einander widersprechender Ichs auf der Suche nach dem rechten Weg löst heftige Kämpfe aus. Das Du verbrennt au passage auf den verstörenden Stationen seiner Wanderung durch so andersartige Denk- und Lebensweisen all den Ballast seiner Herkunft, um sich im Bild der Waage neu erfinden zu können – eine Glut, die unter die Haut geht!