Gott will uns tot sehen
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Da saßen wir, aufgemischte Aussiedlerkinder mit blutigen Nasen und geschwollenen Lippen, auf einem Bordstein, im matten Bielefeld, tausende Kilometer westlich des Urals, der Felsenmauer, hinter der wir nie hätten hervorkommen sollen. Aber wir waren weiter gekommen als die Truppen Dschingis Khans. Dimitrij Wall erzählt vom Rand der Gesellschaft, vom Kampf gegen die Machtlosigkeit und vom Sinn des Träumens. Er erzählt von der Welt, in der wir alle leben und die wir doch so unterschiedlich wahrnehmen. Eine Welt, in der zwei Brüdern der Einlass zum Schulfasching verwehrt wird, weil ihnen das Eintrittsgeld fehlt und der ältere auf die Frage „Ist eine Mark viel?“ des jüngeren antworten muss: „Ja, eine Mark ist viel.“ Eine Welt, in der du ein Handy für einen Euro bekommst, die guten Gespräche aber unerreichbar scheinen.