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Kunigunde Margarete Hoffmann (1900 – 1989) muss als Heran-wachsende hilflos zusehen, wie viele Mütter mit ihren Kindern im Wochenbett sterben. Sie will helfen und beschließt Säuglings-schwester zu werden. Diesen Jugendtraum kann sie sich aber nur in einer kirchlichen Einrichtung verwirklichen. Sie wird achtzehn-jährig Diakonisse. 1928 nimmt sie ihr Leben in die Hand, verlässt die Diakonie, heiratet 1936 und bringt bis 1946 sechs Kinder zur Welt. Als diese erwachsen sind, schreibt sie sporadisch „Meilen-steine der Erinnerung“, bewahrt sie in einer Dokumentenmappe auf mit weiteren Unterlagen, die sie für wichtig hält. An ihrem 85. Geburtstag gibt sie ihrem Sohn Herbert (1939) die vergilbte Mappe mit der Bitte, den Inhalt gelegentlich anzuschauen. 88-jährig erleidet sie einen Schlaganfall. Bis sie der Tod erlöst, wird sie von ihren sechs Kindern zehn Monate lang rund um die Uhr gepflegt. Die langen Nächte seiner Totenwache verkürzt Herbert sich mit dem Lesen der Meilensteine. Ihm erschließt sich die Gedankenwelt des beginnenden 20. Jahrhunderts und das christ-liche Weltbild, das die Gesellschaft prägte. Er ist von der scho-nungslosen Offenheit ihrer Aufzeichnungen beeindruckt...