An Frauen
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Frauen sind zu vielfältig, um sie nur aufs Geliebtwerden zu beschränken. Sie mögen Liebesgedichte zwar, möchten aber auch einmal nicht beim Gedicht genommen werden, sondern beim Wort. Frauen bluten halt manchmal, bekommen Zysten und Chlamydien, Orangenhaut und Gebärmutterentzündungen. Sie haben Hormonschwankungen und Brustschmerzen ohne erkennbaren Grund, und bei Kummer fallen ihnen die Haare aus. So etwas kann Dichter in eine Krise stürzen. Krisen aber sind Sprünge im rosaroten Brillenglas, Risse im Kokon poetischer Versponnenheit – und damit: der Anfang wahren Dichtens. Um es gleich zu gestehen: Der Autor dieses Bandes ist auch nur ein Mann. Darum enthält sein Buch, gedacht als Dank an alle Frauen, die ihm etwas gegeben, ihm etwas von dem gezeigt haben, was 'Leben' sein kann, trotzdem unverbesserlich viele Liebes- und Liebesschmerzgedichte,– immerhin aber auch einige zaghafte Versuche, mit dem Windelgeschrei des Geliebtwerdenwollens aufzuhören und das Gehen zu lernen: auf die Frauen zu, auf die Welt.