Karamelcreme und Rotwein mit Schokolade
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Am Grab des viel zu früh verstorbenen Vaters begegnen sich der Erzähler und seine Tochter und erneuern ihre Beziehung auf der Suche nach der verlorenen Zeit und dem verlorenen Leben eines einzigartigen Menschen, dessen Persönlichkeit bis in ihre Gegenwart hineinwirkt und sie tief prägt. Sie begeben sich auf eine Reise in die eigenen Erinnerungen und in eine Lebensgeschichte, die in der Kindheit und Jugend im Dritten Reich ihren Ausgangspunkt nimmt. Karamelcreme und Rotwein, die der Vater so sehr mochte, sind die Madeleine, die Erzähler und Tochter durch die Jahrzehnte trägt und die zahlreichen Facetten eines Menschen zum Leben erweckt, dessen tiefster Charakterkern in einer unerschütterlichen, berührenden Menschlichkeit lag. Nicht naiv, sondern mit ausgeprägten Sinn für die Realität, warmherzig. Ein Mensch, der sich in der Begegnung mit den Mitmenschen entfaltet. Leben als Begegnung – so lässt sich der Lebensweg auf den Punkt bringen, und die die persönliche Lebensgeschichte mündet in eine Familiengeschichte. Zunächst die der bürgerlich-städtischen Herkunftsfamilie, dann die der ländlichen Wahlfamilie, in die er einheiratet. Auf seinem Lebensweg begegnet er einer Reihe denkwürdiger Menschen: Originale. Opportunisten. Draufgänger. Neunmalkluge. Humorvolle. Ironische. Ernste. Verbissene. Eigenbrötler. Karamelcreme und Rotwein mit Schokolade ist zugleich eine kleine regionale Zeit- und Sozialgeschichte, die Einblick gewährt in das Leben einer städtisch bürgerlichen Familie während des Dritten Reiches und der Nachkriegsjahrzehnte und in die untergegangene Lebensform einer bäuerlichen Großfamilie zwischen den 1950er und 80er Jahren. Die sich wandelnde Rolle der Religion in ihren verschiedenen Ausprägungen und Strömungen eröffnet eine kleine Konfessionskunde, in der es um eine evangelische Landeskirche, um Pietismus und Pfingstbewegung und um Übertritte zu einem anderen Bekenntnis geht.