Farn
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Dämlich wie ein Stück Wild“ springt ein Mensch dem Ich-Erzähler vor den Wagen. Auf den Unfall folgen für den Lenker Hausarrest und Fußfessel. Nach verbüßter Strafe hält dieser im leeren Haus seiner Kindheit den Arrest freiwillig aufrecht. Seit der Trennung von Frau und Kind markiert ihm nämlich fast jede Begegnung „den Beginn einer großen Ernüchterung“; so bleibt sein einziger Umgang der mit dem Bewährungshelfer Höller. Stück für Stück saniert der Ich-Erzähler das baufällige Haus – nicht zuletzt in dem Bestreben, etwas über sich in Erfahrung zu bringen. In seiner Wahrnehmung und seinem Denken völlig auf sich selbst bezogen, gerät nicht nur diese Arbeit ins Stocken, auch Dinge, die er zu besitzen glaubte, verschwinden... Mit feinem, poetischem Ton führt der junge Autor Christoph Linher seine Hauptfigur von der Oberflächenzeit des Alltäglichen in eine Tiefenzeit, die die Fragen nach Sein und Sinn nur noch dringlicher aufwirft.