Risse im Gesicht
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Der Weltraum wird erobert. Die Mauer wird gebaut. Magdeburg ist immer noch vom Krieg gezeichnet. Hier wächst Marion Gabriel in den sechziger und siebziger Jahren in einem Haushalt auf, in dem die Männer fehlen. Fasziniert lauscht sie Erzählungen über den Großvater, dessen Schicksal wie ein Schatten über der Familie liegt. Spät erst erfährt Marion, wie der Großvater in der Nachkriegszeit verschwand und warum sie darüber schweigen muss. Dennoch geht sie seinen Spuren nach. So erfährt sie allmählich immer mehr vom Schicksal unzähliger Menschen, die 1945 von den sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt wurden – und unter denen nicht wenige Antifaschisten waren. Immer quälender wird der Konflikt zwischen individueller Erfahrung und staatlich verordnetem Vergessen.