Auf der Walz im kaiserlichen Deutschland
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Das Buch enthält die Tagebuchaufzeichnungen eines „reisenden“ sprich wandernden Handwerks-gesellen, der in den Jahren zwischen 1884 und 1895 im Deutschland der Kaiserzeit „auf der Walz“ war. So nannte man die Wanderzeit, in der Handwerksgesellen von Ort zu Ort zogen, um bei immer neuen Meistern ihr handwerkliches Können zu erweitern mit dem Ziel, selbst einmal ein guter Meister zu werden. Seiffharts Zeitzeugenbericht macht deutlich, dass „die gute alte Zeit“, von der so oft die Rede ist, für die Masse der Arbeitnehmer keinesfalls gut war. Fabrikarbeiter und auch Handwerksgesellen lebten bei sehr geringen Löhnen von der Hand in den Mund. Sie konnten jederzeit fristlos entlassen werden, wenn es nicht genügend Arbeit gab. Die Arbeiter und Gesellen waren nicht abgesichert durch eine ausreichende Krankenversicherung oder Arbeitslosenversicherung. Durchsetzungsfähige Gewerkschaften gab es nicht. Dennoch betreibt Seiffhart keine Sozialkritik, es sind die Fakten die uns erschüttern. Er nimmt – und das ist sicher auch ein Zeichen der Zeit – alles gottgefällig hin. „Mit Gott!“ ist seine stete Hoffnung und sein Leitsatz.