Schitt häppens - von Serienmördern und Stehpinklern, Mord und Totschlach aussem Pott
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Martha Kowalski hat die Schnauze dicke. „Der Jupp muss weg!“ Die Sechsundachtzigjährige will ihren Mann loswerden; der kümmert nämlich sich nur noch um seine Tauben, scheuert in Erinnerung an seine Bergmannszeit tagtäglich die alte Seilscheibe im Garten, ist seit fünfundfünfzig Jahren Ehe passionierter Stehpinkler und versaut fortwährend die schönen Klofliesen. Und dann ist da auch noch Martha hitzige Libbido, die „ich aufe Kirmes bei den Abnommitätten ausstellen könnt wegen ihrer altersmäßigen Eigenheit“, wie sie meint, die ihr Gatte aber schon lange nicht mehr bedient. Gute Gründe also, den Jupp irgendwie über die Emscher zu schicken und sich nach einem neuen Kerl umzusehen. Doch wenn dabei Schitt häppens, landet man ruck, zuck in der Geschlossenen in Aplerbeck. Martha Kowalski erzählt nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch die anderer Mörder oder Totschläger aus dem Ruhrgebiet, denen es nicht gut ergangen ist. Zum Beispiel die von dem Mann aus Hattingen, der versucht, seine Familie an Heiligabend mit einer Ladung Senf umzubringen. Und die von dem aus Castrop-Rauxel, der seine Frau die österreichischen Berge herunterschubsen will, weil sie nie mit ihm an die Nordsee fährt. Natürlich auch die von dem reichen Industriellen aus Mülheim, der sich auf ein gefährliches Spiel mit der italienischen Mafia einlässt – und es verliert. Schitt häppens auch in Dortmund, Herne, Bochum, Witten. All diese Geschichten von Mord und Totschlach aussem Pott kennt Martha Kowalski ganz genau. Aber wird sie aus denen die richtigen Schlüsse ziehen; werden sie ihr irgendwie dabei helfen, ihren Jupp und andere militante Stehpinkler möglichst unauffällig „aus ihrem Leben zu karren“? Und wie schafft sie es, aus der Klapse von Aplerbeck wieder herauszukommen?