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Ich war Gymnasiast und kiffte, kam aus dem Kiffen nicht mehr heraus. Wenn ich nicht gerade eine Socke missbrauchte oder die Klasse wiederholte, dann kiffte ich. Mein Dunstkreis war Thun, eine Garnisonsstadt am Anfang der Alpen. Die Zeit im Gymnasium war ein ausschweifender Schaufensterbummel, und ich bekam nicht genug davon. Das Gymnasium war mein Nest, meine Muttersprache, mein geschützter Raum, während die Welt draußen wie ein monströser Donnerstag wirkte, voll von Fabriken, Spitälern und Konflikten. Ich benötigte nicht viel zum Glücklichsein: ein Versteck, gutes Gras, ein Selbstgespräch und das Versprechen, dass alles bleibt, wie es ist. Ich wünschte mir nichts anderes, als ein nutzloser, inkompetenter Gymnasiast zu bleiben, eingeschlossen in einem Mittelschulklo mit einem Bleistift hinter dem Ohr, um einen Spruch an die Wand zu kritzeln. Wenn es am Ende nicht klappte, dann nicht wegen der Schwierigkeit, sondern weil ich nicht weiß, was gut für mich ist. Mein Talent bestand darin, mich selbst zu sabotieren und nicht anzufangen. Wo ich leben würde? In einer Zeit, in der ich keinen Anlass zur Selbstsabotage sähe, in einer überfrachteten Welt voller wunderbarer Dinge, die ich unmöglich kaputt machen könnte. Ob diese Zukunft jemals eintrifft, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, Aussicht auf sie zu haben.
Von Franz oder warum Antilopen nebeneinander laufen (2001) sind aktuell auf Lager verfügbar.
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Franz oder warum Antilopen nebeneinander laufen, Christoph Simon
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- 2001,
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