Das eigensinnige Summen des Lichts
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Signe Sellkes Lyrik greift direkt ins Unterbewusste, in Assoziationsphantasien und Gefühle ein. Sie wirkt wie jene asiatische Tuschmalerei, die mit drei, vier Pinselstrichen einen ganzen Kosmos schafft, oder wie Steinchen, die ins ruhige Wasser geworfen, ein phantastisches Netz sich ausbreitender, sich überschneidender Kreise und Linien erzeugen; wobei das Wasser für das Bewusstsein des Lesenden steht, die Steinchen für Sellkes Worte, die Wellen für ihr Sinngeflecht. Ihre Gedichte lesend, gehen überraschend neue Welten auf. Urs Bircher Oft bringt Signe Sellke mit ganz genauer Sprache unerwartete Fügungen. Sie wagt es, Widersprüchliches zusammenzuspannen, wodurch noch etwas Drittes entsteht. Das macht beim Lesen Räume im eigenen Denken auf, ein unerwartetes Erkennen. Im Großen und Kleinen. Es hat dann Bewegung, ist lebendig, überraschend. In einem der Gedichte sieht man auf der Haut, die ein Firmament wird, die Sterne knistern. Eine solche existenzielle Weite in vier Zeilen evident zu machen, das ist ein Wurf, hoch poetisch. Carmen Kotarski