Ein schöner Tag zum Leben nach dem Tod
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Nach Ulbrichs Roman, Zwei tauschen ihren Schatten im Beisein eines Dritten, hätte man eine Steigerung nicht mehr für möglich gehalten. Wie wäre ein Meisterwerk zu übertreffen? Die Frage heischt keine Antwort. Mit diesem jetzt vorliegenden Werk schuf der Autor eine Symphonie der Liebe, die an manchen Stellen die poetische Dichte des Liedes der Lieder erreicht und auch darin von Mal zu Mal noch Steigerung erfährt. Der Autor übertrifft sich selbst, nicht nur durch den Kontrast zu einem Todesszenarium, wie es extremer nicht möglich ist, das Grauen in höchster Potenz. Darf ein Autor das? Er darf, er muß. Aber handelt es sich hier nicht um Phantasien in krankhafter Ausformung? Der gute Zweck heiligt die Mittel, allemal in der Literatur. Die Liebe in Reinstkultur? Gibt es die, ohne in Klischee und Kitsch zu verfallen? Ulbrich bringt das Kunststück fertig, unsentimetal, immer wieder gebrochen durch Ironie und andere Kontraste, beschwört er die Liebe als einzig mögliche Rettung der Protagonisten, setzt sie Zweifeln aus und Wiedersprüchen, Schwächen und Verirrungen. Was sich wie ein roter Faden auch durch seine früheren Romane zieht, die Liebe als Schlüssel zur Freiheit, nicht deformiert durch kleinbürgerliche Konventionen und religiöse Indoktrinierung, kann ihrer Funktion nur gerecht werden, indem sie selbst frei ist, Ursache und Wirkung in Einem sein, dabei ihre größte Kraft entfaltend in zärtlicher Stille und kompromißlosem Widerstand. Der Weg der Liebenden ist gezeichnet von Opfern. Daran wird sie zu messen sein auf der Skala von Null bis Unendlich.