Weisse Kreide
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Das Manuskript umfasst ungefähr hundert Gedichte, sechs Kapitel zwischen Revue, Ringelspiel und Gegenwartsfragen, mit Skizzen von Provinz und Vergänglichkeit. Die Texte beschreiben Stars auf Zeit, selbstverliebte Welpenfänger, schmale Träume in Hosentaschen, die Füße fest am Boden. wo doch das Wünschen / als Prinzip der Lüge / in uns allen steckt. Quantenmechanische Zustandskomik, angedachte Farbplakate, kleine Schuld-und-Sühne-Schleifen, in denen darüber nachgedacht wird, was mit uns geschieht. Das quergestreifte Zupfen / selbstbewusster Moleküle. Mein Gedicht ist mein Flammenwerfer / ein Messer / das ist zu wenig / ein bunt kariertes Lutschbonbon / wird es niemals sein. Gedichtbände haben keinen Plot, keine Protagonisten: weiße Kreide, fahrende Züge, angespannte Augenbrauen – Bilder, welche wahrscheinlich zumindest einen Teil der Motive am besten beschreiben, was man als Autor zwar nicht selbst versuchen sollte, aus marketingtechnischen Gründen aber muss. Man halte sich besser an die Texte: Vorsicht // Ein Tag ohne Kuss / ist eine Pause, / der man nicht traut. // Die Engel mögen sich hüten, / uns an solchen Tagen / zu begegnen.