Meine Kurzgeschichten
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Sieben Geschichten, zum Teil magisch-realistisch, surreal, zum Teil autobiografischer Natur (Kindheitserinnerungen, Flucht aus der DDR in den Westen u. a.) und Weihnachtsgeschichten: »Die Tänzerin«, »Albtraum oder Wirklichkeit«, »17. Juni 1953«, »Die Weihnachtsandacht«, »Die Weihnachtsgans«, »Joschi« und »Apropos Missverständnis«. »Nach einer guten halben Stunde setzt die Musik wieder an der Stelle ein, wo sie mit Blitz und Donnerschlag unterbrochen wurde. Der schwache Schein der elektrischen Wandkerzen beleuchtet wieder die Tänzerin – unverändert auf den Fußspitzen stehend, die Arme wie zu einem Blütenkelch über dem Kopf erhoben. So, als hätte es keine Unterbrechung gegeben, führt sie die angesetzte Figur aus, tanzt, sich hingebungsvoll biegend, stolz abweisend, sich majestätisch aufrichtend. Sie tanzt Liebe und Verlangen, Enttäuschung, Verzeihen, Leidenschaft und Leiden, tanzt sich ekstatisch in das stürmisch erlösende Finale. Mit nicht enden wollenden Schwingungen verklingt die Musik. Odette ist erlöst, unsere Tänzerin – so scheint es – nicht.« (Textauszug)